Materialwissenschaft

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Prof. Dr.-Ing. habil. Mirko Schaper

Forschungsfelder

Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Gruppe Materialwissenschaften liegt in der Untersuchung von Prozess-Mikrostruktur-Eigenschafts-Korrelationen. Diese beschreiben den Einfluss der Prozessparameter bei der Herstellung eines Bauteils auf das sich dabei ausprägende Gefüge. Anschließend werden die Zusammenhänge zwischen der Mikrostruktur und den resultierenden physikalischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften mit modernen werkstoffkundlichen Methoden charakterisiert. Diese können dann in Form von Modellen beschrieben werden. Das verfolgte Gesamtziel ist nicht nur ein grundlegendes Verständnis der materialspezifischen und werkstoffkundlichen Prozesse, sondern auch die Optimierung von Prozessketten im industriellen Umfeld im Kontext der Ressourcenschonung und der Reduktion von Emissionen bei gleichzeitiger Verbesserung der Produkteigenschaften. Der industrielle Kontext der Forschungsarbeiten umfasst vor allem Stahl- und Aluminiumlegierungen.

Die Forschungsarbeiten umfassen die beiden großen Themenschwerpunkte Additive Fertigung sowie hybride Werkstoffe und -systeme:

Additive Fertigung:

  • Eisenbasierte Werkstoffe und Sonderlegierungen für die additive Fertigung
  • Leichtmetalle und Biomaterialien für die additive Fertigung

Hybride Werkstoffe und -systeme:

  • Entwicklung von Hybridwerkstoffen
  • Leichtbau(verbund-)strukturen
  • Phasenumwandlung von Stählen
  • Zweirollengießwalzen

Ein übergreifender Schwerpunkt der Tätigkeiten der Arbeitsgruppe Materialwissenschaften im WUZ ist die Erforschung von Schadensursachen technischer Konstruktionen.

Additive Fertigung von Elektromotoren

  • Entwicklung von Werkstoffen und Parametern mit herausragenden weichmagnetischen Eigenschaften für das Laser Beam Melting (LBM)
  • Fertigung von Gehäuse und Rotoren permanentmagneterregter Elektromotoren
  • Optimierung der magnetischen Flussführung, Neugestaltung der Kühlung und Reduzierung des Gewichts
  • Ergebnis sind leichtere, dynamischere und ruhiger laufende Elektromotoren mit einer höheren Leistung bei gleicher Größe
Demonstrator-Rotoren bestehend aus einer Eisen Silizium Legierung. Gefertigt wurden die Rotoren im LBM Verfahren
Rotor-Prototyp gefertigt im LBM-Verfahren mit Supportstrukturen im unteren Bauteilbereich

Additiv gefertigte Stents für die Medizintechnik

  • Prozessierung metallischer Werkstoffe für die Medizintechnik mittels Laser Beam Melting (LBM)
    • Mikrostrukturelle Charakterisierung
    • Mechanische Eigenschaften
    • Beständigkeit bzw. Degradationsverhalten
  • Entwicklungen basierend auf den erweiterten Möglichkeiten der additiven Fertigung
    • Strukturanpassungen
    • Mischmaterialien unlöslicher Legierungselemente
  • Legierungsentwicklung für medizintechnische Anwendungen
    • Substitution von etablierten Werkstoffen
    • Vermeidung kritisch diskutierter Bestandteile
    • Werkstoffe mit antibakteriellem Effekt
    • Werkstoffe mit angepasstem Degradationsverhalten für resorbierbare Implantate
  • Anpassung der Struktur von Implantaten
    • Lastabhängig degradierende Implantate
Stents hergestellt mittels Laser Beam Melting (LBM) aus FeMn mit 5 Ma.-% Ag
REM-EBSD Aufnahme: Gefügestruktur der Legierung Ti-6Al-4V verarbeitet mittels Laser Beam Melting (LBM) für medizintechnische Anwendungen
Silberphase in FeMn-Matrix, prozessiert mittels Laser Beam Melting (LBM): (a) Rasterelektronmikroskopische Aufnahme, (b-d) Ortsaufgelöste Darstellung der Elementverteilung